Baselbieter Energiepaket auf Erfolgskurs

    Kürzlich hat der Baselbieter Landrat die Weiterführung des Baselbieter Energiepakets in zweiter Lesung beraten. Das Baselbieter Energiepaket ist eine Erfolgsgeschichte. Das politische Gremium der Gasverbund Mittelland AG begrüsst die geplante Verlängerung des kantonalen Förderprogramms bis ins Jahr 2025 ausdrücklich.

    (Bild: pixabay.com) Möglichst technologieneutral: das Baselbieter Energiepaket

    Bereits heute muss die Schweiz im Winter durchschnittlich rund 6 bis 7 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom importieren. Mit den durch die Stilllegung des KKW Mühleberg wegfallenden 1.5 Milliarden Kilowattstunden Atomstrom steigt die fehlende Winterstrommenge auf ca. 8 Milliarden kWh. Wenn dann später einmal die anderen Schweizer KKW’s wegfallen, wird die Fehlmenge im Winter auf ca. 20 Milliarden kWh ansteigen – und damit zirka zwei Drittel des aktuellen Winterverbrauchs erreichen. Durch einen staatlich verordneten Ausbau von Wärmepumpen wird der Importbedarf im Winter noch zusätzlich erhöht. Wird die Elektrifizierung der Mobilität addiert, fällt die Winterstrom-Lücke noch grösser aus.

    Ökologische Folgen und Versorgungssicherheit

    • Importiert wird vorwiegend Atom-und Kohlestrom aus Deutschland, Frankreich und Polen
    • Der Winterstromimport weist eine schlechte CO2-Bilanz auf. Sein CO2-Wert ist nahezu doppelt so hoch, wie ihn ein Gaskombikraftwerk in der Schweiz verursachen würde
    • Der CO2-Wert von Gaslösungen beträgt weniger als 50 Prozent des CO2-Wertes für Winterstromimporte

    Neben ökologischen Nachteilen ist es zudem fraglich, ob die Schweiz mittelfristig die Winterstromlücke mit Importen aus dem Ausland decken kann. Die Aufsichtsbehörde ElCom warnt dringlich vor einer Stromlücke.

    • In Deutschland und Frankreich fallen in den nächsten Jahren grosse Produktionskapazitäten weg – das KKW Philippsburg in Baden-Württemberg mit 1468 MW wurde bereits am 31.12.2019 stillgelegt
    • Das Schweizer Höchstspannungs-netz operiert im Winter bereits aktuell an der Belastungsgrenze. Die Netzinfrastruktur kann nicht beliebig hohe Stromtransite bewältigen
    • Die Schweiz ist auf unabsehbare Zeit vom Strombinnenmarkt ausgeschlossen

    Gas ist Schlüsselelement für Umbau der Energiesysteme
    Gerade im Sanierungsbereich wird Gas in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Hocheffiziente Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK) produzieren nicht nur Wärme, sondern auch Strom. Auf diese Weise können sie in den Wintermonaten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Stabilität des Stromnetzes leisten. WKK lässt sich in jeder Grösse skalieren. Der CO2-Wert des so erzeugten Stroms beträgt weniger als 50 Prozent des CO2 Wertes für Winterstromimporte. Dieser Wert wird sich noch wesentlich verbessern. Die Schweizer Gaswirtschaft wird bis ins Jahr 2030 den Anteil der erneuerbaren Gase im Wärmemarkt auf 30 Prozent steigern.

    Auch kleine WKK-Anlagen lassen sich dank der Eigenverbrauchsregelung inzwischen wirtschaftlich betreiben. Der staatlich subventionierte Ausbau von Wärmepumpen ist vor diesem Hintergrund sowohl ökologisch wie auch ökonomisch völlig verfehlt. Das erfolgreiche Baselbieter Energiepaket sollte weiterhin möglichst technologieneutral auf Gebäudesanierungen fokussieren. Hier besteht tatsächlich erheblicher Handlungsbedarf

    pd

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