Cyberkriminelle nutzen die Corona-Krise

    (Bild: Polizei)

    Seit Corona steigen auch Cybercrime-Delikte an. Bekannt sind die Phishing-E-Mails, welche scheinbar von der WHO oder vom BAG kommen. Aber auch ein SMS, welches angeblich im Namen der Post versendet wird. Man habe ein Paket erhalten und sollte auf einen Link klicken. In Tat und Wahrheit versuchen Hacker den Nutzer dazu zu verleiten, eine Spionage-App auf dem Handy zu installieren. Oder man erhält ein gefälschtes Mail im Namen der eidgenössischen Steuerverwaltung, wonach man Steuern zurückerhalten werde. Die angehängte Excel-Datei enthält eine Schadsoftware, welche es den Cyberkriminellen ermöglicht, auf ihr Gerät zuzugreifen.

    Im Weiteren verzeichneten wir im Kanton Basel-Landschaft in den letzten Wochen eine starke Zunahme von Online-Anlagebetrugsfällen. Mit Aussicht auf Traumrenditen werden Anleger auf Online-Plattformen geleitet um dort grössere Beträge zu investieren. Nach anfänglichen Gewinnen verlieren die Opfer schlussendlich grössere Geldsummen.

    Die Polizei Basel-Landschaft möchte präventiv auf die häufigsten Betrugsvarianten aufmerksam machen.

    Hacking oder Malware: Kriminelle Hacker versuchen, über eine Schwachstelle in ein Computersystem einzudringen.

    Phishing: Die Betrüger wollen an Passwörter und andere persönliche Daten gelangen. Sie versenden beispielsweise gefälschte E-Mails, in welchen die Benutzer zur Eingabe von persönlichen Daten gebeten werden. Seriöse Firmen erfragen keine persönlichen Daten per Email.

    Romance Scam: Auf Online-Singlebörsen oder Dating-Plattformen wird die grosse Liebe vorgespielt. Plötzlich gerät die grosse Liebe in eine Notlage und braucht dringend Geld. Wird die Zahlung geleistet, ist das Geld verloren. Wir verzeichnen eine Zunahme solcher Fälle auch in unserem Kanton.

    Betrugsversuche bei Online-Shopping: Sowohl beim Online-Verkauf wie beim Online-Shopping (auch bei Auktionsplattformen) ist Vorsicht geboten. Sind keine Angaben über den Verkäufer oder Verkäufer vorhanden oder erhältlich: Hände weg!

    Vorschussbetrug: Angeblicher Lotteriegewinn, riesige Erbschaft oder lukratives Geschäft. Die Betrüger locken mit grossen Geldsummen, die nur darauf warten, von Ihnen abgeholt zu werden. Zuvor muss jedoch noch ein Vorschuss geleistet werden. Wird die Zahlung geleistet, ist das Geld verloren.

    Sextortion: Über soziale Netzwerke werden die meist männlichen Opfer von einer unbekannten Frau kontaktiert. Im Verlaufe der Kontaktaufnahme verlagert man sich auf Skype oder eine andere Videotelefonie-Plattform. Anschliessend entkleidet man sich vor der Webcam, wie es sein unbekanntes Gegenüber auch tut. Darauf folgt die Erpressung, man werde die Bilder ins Netz stellen, falls kein Geld bezahlt wird.

    (Bild: pixabay.com)

    Die Polizei empfiehlt folgenden Vorsichtsmassnahmen:

    • Verwenden Sie ein mindestens ein 12-stelliges Passwort, bestehend aus willkürlichen Zahlen und Buchstaben-Kombinationen, ergänz mit Sonderzeichen. (z.B. Dieses P@ssw0rt vergesse 1ch nie!!) Geben Sie Passwörter niemandem bekannt und bewahren Sie diese nur an einem sicheren Ort (wenn möglich verschlüsselt) auf. Verwenden Sie keine identischen Passwörter für verschiedene Anwendungen. Von der Passwort-Speicherung in «normalen» Anwendungen («Kennwort speichern») raten wir grundsätzlich ab.
    • Übertragen Sie Daten nur über verschlüsselte Seiten (https:// oder Schloss-Symbol in der unteren rechten Ecke ihres Browsers).
    • Nie vertrauliche Daten auf Nachfrage im Internet bekannt geben. Verdächtige E-Mails löschen und keine darin enthaltenen Links oder Dateianhänge öffnen.
    • Vorsicht bei angeblichen Mails von Banken und nie über Internet Passwortangaben bekanntgeben.
    • Im Internet wird nichts verschenkt. Bei sehr günstigen Preisen skeptisch sein und Informationen über den Verkäufer einholen.
    • Vorsicht bei SMS-Abos auf einschlägigen Seiten.
    • Auf dem entsprechenden Gerät müssen ein guter Virenschutz sowie eine Firewall installiert sein.
    • Benutzen Sie immer ein aktuelles Virenschutzprogramm. Prüfen sie ihren Computer auf Schädlingsbefall. Insbesondere nach dem Downloaden grosser Datenmengen aus möglicherweise unsicheren Quellen sollte ein aktiver Systemcheck erfolgen: Lassen Sie dazu das Virenschutzprogramm das komplette System scannen.
    • Firewall immer aktivieren. Laden Sie Softwareupdates und weitere Daten und Programme nur herunter, wenn ihr Firewall eingeschaltet ist. Halten Sie den Firewall durch automatische Updates regelmässig auf dem neuesten Stand.

    Weiterführende Informationen zur Internetsicherheit finden Sie auf folgenden Webseiten:

    www.cybercrimepolice.ch
    www.ibarry.ch

     

    Roland Walter
    Präventionsberater
    Mediensprecher
    Polizei Basel-Landschaft

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