Der «Multitasker»

    Geschäftige Zeiten für EHC Basel GM Olivier Schäublin

    Viele Managerinnen und Manager kennen das: Das Tagesgeschäft zieht an und gleichzeitig muss die strategische Ausrichtung für die Zukunft bestimmt und bearbeitet werden. In dieser Situation befindet sich EHC Basel General Manager und Sportchef Olivier Schäublin.

    (Bild: zVg / EHC Basel) Olivier Schäublin – als Spieler eine EHC-Legende, vielleicht auch bald als Sportchef, sollte er als Architekt des Aufstiegs avancieren?

    Die Tage sind derzeit lang für EHC Sportchef Olivier Schäublin. Einerseits gilt es, die Playoffs zu managen, eine Führungsrolle zu verkörpern, Spielerverträge zu verhandeln und – vor allen Dingen auch – die nächste Saison zu planen. Und diese nächste Saison hat es in sich. Der Aufstieg muss – sollte dieser in den aktuellen Playoffs nicht erreicht werden – so schnell wie möglich vollzogen werden und hierfür braucht es die geeignete Mannschaft. Bereits wurden hochkarätige Verstärkungen verpflichtet und der Ex-Eishockeyprofi Olivier Schäublin aktiviert laufend sein grosses Netzwerk, um gute und vor allem ins Clubkonzept passende Spieler zu verpflichten. Dabei sind Budgetfragen nicht zu vernachlässigen. Der Multitasker beim EHC Basel hat alle Hände voll zu tun: «Die Planung lauft parallel auf Hochtouren. Wir verbessern einerseits die Rahmenbedingungen und anderseits werden wir die Mannschaft zusätzlich verstärken so dass wir die Chancen erhöhen um unser Ziel nächste Saison zu erreichen.»

    Fleissig und ambitioniert, auch neben dem Eis
    Der Sportchef des EHC Basel blickt auf eine bewegende Karriere  zurück. Allein für Basel bestritt er 428 Partien in verschiedenen Ligen. Des weiteren agierte er als Eishockeyprofi in Genf, Visp, Biel, Lausanne, Sierre, Fribourg und Langenthal und feierte drei NLB-Titel und war auch Stammspieler in der NLA. Er schaffte sogar den Einzug in den NLA Playoff-Final mit Fribourg und hätte so-gar Schweizer Meister werden können. Der heute 42-jährige wusste schon als Junior und später als Spieler, wie man mit Herausforderungen und vielen Rollen umzugehen hat. Aber auch neben dem Eis war er ein Multitasker: Während seiner Aktivzeit als Sportler absolvierte er zwei Ausbildungen, eine zum Elektriker (während seiner ersten NLB-Saison in Genf arbeitete er noch als Hotelelektriker), eine zum Kaufmann und den Sportmanager an der Uni Fribourg, die sich in der Folge auszahlen würde. Denn hier holte er sich das Rüstzeug zum Sportmanager, welches ihn befähigte, beim EHC Basel eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Clubs einzunehmen.

    Dass «Oli» nunmehr seit der Jahrhundertwende eine besondere Liebe zum EHC Basel hegt, hat Gründe: 2000 heuerte er erstmals in Basel als Spieler an. Danach folgten Zwischenstationen und eine Rückkehr nach Basel. 2014 verliess er den Verein aber wegen Diskrepanzen mit der damaligen Führung in Richtung Langenthal. Ein halbes Jahr später meldete der EHC plötzlich Konkurs an. Da merkte «Oli», dass seine alte Liebe noch längst nicht Rost angesetzt hatte:  «Als sich mir eine Chance bot, dem EHC Basel zu helfen und eine Stelle im Management anzunehmen, musste ich nicht zweimal überlegen. Den Job als GM fand ich schon immer sehr interessant und so konnte ich meiner Leidenschaft zum Eishockey weiterhin auch beruflich treu bleiben.»

    Bald der Architekt des Wiederaufstiegs?
    Seine Aufgaben sind nicht nur vielschichtig und komplex. Er muss auch einen klaren Plan, ein Konzept nach innen und aussen verantworten und vertreten: «Daniel Schnellmann als Geschäftsführer und ich sind schon länger dabei, die Pläne und Konzepte zu erstellen und auch die Strukturen anzupassen sowie zu ergänzen, um das Profi Eishockey zurück nach Basel zu holen. Stetig nehmen wir Schritt für Schritt um alles auf einem soliden Fundament zu stellen und dabei die erste Mannschaft aber auch den Nachwuchs nach vorne zu bringen.»

    Die kommenden Wochen wer-den für Schäublin eine grosse Herausforderung, die er so umschreibt: «Ich bin schon seit Monaten am planen und habe schon länger viele Kontakte geknüpft, führe jeden Tag zahlreiche Telefonate mit Agenten, Bekannten sowie mit Spielern. Die Finanzierung haben wir kontinuierlich aufgebaut und ergänzt sowie die Eckpfeiler der 1. Mannschaft eingeschlagen. Nun gilt es noch die fehlenden Puzzle-Stücke zu finden und zusammenzusetzen. Langeweile werde ich in den nächsten Monate sicher nicht haben und an Ferien ist auch nicht zu denken.» Das Ziel ist also klar formuliert. Der Blick geht – nach vielen Jahren des Aufbaus und der finanziellen und sportlichen Entbehrungen  – nach vorne. Nun folgt die Umsetzung. Olivier Schäublin war als Spieler eine EHC-Legende, vielleicht wird er dies auch bald als Sportchef, sollte er als Architekt des Aufstiegs avancieren.

    JoW

    Vorheriger ArtikelMit spitzer Feder …
    Nächster Artikel«So lange wie möglich zuhause zu bleiben …»