Die Krebsliga bietet Hilfe für Betroffene und deren Angehörige
In der Schweiz werden jährlich über 40’000 Krebsdiagnosen gestellt, die meisten betreffen Personen ab 50 Jahre, jede zweite Diagnose betrifft einen Mann. Die häufigsten Krebsarten sind Prostatakrebs bei den Männern und Brustkrebs bei den Frauen.
Die Krebsdiagnose bei jüngeren Erwachsenen bedeutet meist einen tiefen Einschnitt in den Lebensplan. Die Diagnose ist nicht nur für die Betroffenen selbst schwierig, sondern auch für die Familie und das Umfeld. Schlimm ist es vor allem dann, wenn ein Kind oder Jugendlicher an Krebs erkrankt. In der Schweiz betrifft dies pro Jahr rund 200 Kinder und Jugendliche, Leukämie ist dabei die häufigste Krebsart.
Statistisch gesehen erkrankt jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens an Krebs – und das Risiko nimmt mit dem Alter zu. Die gute Nachricht: Die Zeiten, in denen Krebs als unheilbar galt, sind vorüber. Die Diagnose Krebs muss heute nicht gleich das Todesurteil bedeuten. Die Diagnose- und Therapieverfahren sind besser denn je, es gibt mehr Behandlungsmöglichkeiten und die Überlebensdauer sowie die Lebensqualität der Patienten haben sich deutlich erhöht, selbst im Fall von seltenen Tumoren.
Die Chancen, nach einer Krebserkrankung wieder gesund zu werden, sind also in den letzten Jahren grösser geworden. Nicht zuletzt dank neuer Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel der Immuntherapie. Die bösartigen Krebszellen mit dem körpereigenen Abwehrsystem bekämpfen – das ist die Grundidee hinter der Immuntherapie. Um das Immunsystem des Patienten für diesen Kampf fit zu machen, setzen die Mediziner Medikamente ein, oder sie verändern oder vermehren gewisse Zellen im Körper der Betroffenen. Nebst den grossen Pharmafirmen, die schon länger an neuen Therapienformen arbeiten, planen die Schweizer Universitätsspitäler in diesem Bereich nun eine Allianz, um bei Forschung und Behandlung eine führende Rolle zu spielen.
Wie teuer dürfen Krebsmedikamente sein?
Die grossen Pharmafirmen arbeiten mit Nachdruck seit längerem an neuen Medikamenten gegen Krebs. Die beiden grössten in der Schweiz, Novartis und Roche, die gemäss Statistik einen jährlichen Umsatz im Therapiebereich Onkologie von CHF 27,4 Milliarden (Roche) beziehungsweise CHF 7,8 Milliarden (Novartis) erarbeiten, sind dabei führend. Aber auch andere Pharmafirmen wie Celgene, Astra Zeneca oder Johnson & Johnson arbeiten daran, neue Krebsmedikamente auf den Markt zu bringen. Jedoch übersteigen die jährlichen Behandlungskosten pro Patienten mehrere tausende, wenn nicht sogar hunderttausende Franken. Eine Studie des Tufts Centre for Drug Development berechnete, dass bis zur Zulassung eines Medikaments auf die Hersteller durchschnittliche Kosten in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar zukommen. Auf diesen Wert berufen sich viele Unternehmen und Branchenverbände.
Lassen wir mal die Kosten ausser Acht, so können die von Krebs Betroffenen positiver in die Zukunft blicken. Doch ob diese heimtückische Krankheit jemals besiegt werden kann, ist sehr unsicher. Die Ursachen von Krebs sind vielfältig. Umwelteinflüsse und Lebensstil gehören sicher zu den Verursachern. Unter anderem wird der enorme Anstieg von Krebserkrankungen auch auf das Bevölkerungswachstum (bald zehn Milliarden Menschen) und die zunehmende Lebenserwartung zurückgeführt.
Wo erhalte ich Hilfe?
Für die betroffenen Personen und ihr Umfeld ist von Bedeutung, wie sie mit der Krankheit umgehen und wer sie beraten und unterstützen kann, und vor allem, wo sie die nötigen Informationen finden. Hierzulande ist die Krebsliga Schweiz mit ihren kantonalen Krebsligen Anlaufstelle. Die Krebsliga leistet eine hervorragende Arbeit, indem sie die Infrastruktur zur Verfügung stellt, wo sich Krebskranke und ihre Angehörigen Hilfe holen können. Der Leistungsumfang dieser Zentren ist enorm, wie am Beispiel der Krebsliga beider Basel (KLBB), deren Präsident ich seit Juni 2019 bin:
Mit der Abteilung Beratung & Unterstützung bietet die Krebsliga beider Basel Zuwendung und Hilfestellung für Betroffene, deren Angehörige und die Hinterbliebenen während aller Phasen der Krankheit. Das umfasst den Erstkontakt, die Kurzberatung oder auch die Beratung und Begleitung (auch der Angehörigen). Wir betreuen circa 450 Dossiers pro Jahr in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Das entspricht über 6‘000 Beratungsstunden. Die Beratungsgespräche sind kostenlos. Die Kosten werden einerseits durch Spenden (50%), Legate & Erbschaften (30%), durch das Bundesamt für Sozialversicherungen (10%) und je 5% durch Finanzerträge und Mitgliederbeiträge getragen.
Aber auch in der Vorsorge und Früherkennung ist die Krebsliga beider Basel sehr aktiv. Seit 2014 unterstützt der Kanton Basel-Stadt mit einem Leistungsauftrag an die KLBB ein Mammografie-Screening (Brustkrebs-Vorsorge), welches die Krebsliga leitet, und bei dem sich Frauen ab 50 Jahren gratis untersuchen lassen können. Ab dem Jahr 2020 wird auch ein Darmkrebs-Vorsorge-Programm durch die KLBB eingeführt. Ausserdem werden regelmässige Präventionsveranstaltungen durchgeführt. Schliesslich unterstützt die Krebsliga regelmässig die Forschungsaktivitäten im Bereich Onkologie an den Spitälern. Wichtige Summen werden hier eingesetzt, um medizinischen Lösungen zu erarbeiten.
Jedem einzelnen Menschen, der einen Beitrag zur Bekämpfung und Unterstützung im Kampf gegen Krebs leisten möchte, kann ich nur ans Herz legen, die Begegnungszentren der Krebsligen zu besuchen und, wenn möglich, zu spenden. Wir, und alle betroffenen Menschen, werden es Ihnen danken. Krebs geht uns alle an, denn es kann jeden treffen.
ZUR PERSON
Eric G. Sarasin ist Inhaber seiner Familienfirma «White Sail Consulting AG», von welcher er aus verschiedene Verwaltungsratsmandate inne hat, in Unternehmen investiert und Jungfirmen berät. Er ist in diversen wohltätigen Organisationen aktiv, wie bei der Krebsliga beider Basel, der Stiftung «Race for Water» und in mehreren Stiftungsräten.
Eric G. Sarasin ist verheiratet mit einer Amerikanerin und Vater von vier Kindern. Zu seinen Hobbies gehören sportliche Aktivitäten wie Joggen, Yoga, Golf, Fussball und Langlauf. Zudem interessiert er sich für die Filmwelt und Politik.